Ich habe es geschafft

Ich habe bei Melz Exdrähm mit der DR 350 das Ziel erreicht!!!
Es war glaube ich das härteste was ich bisher gemacht habe, aber eins nach dem anderen.
Die Nacht vorher konnte ich vor aufregung kaum schlafen, war ja schliesslich mein erstes endurorennen, und ich hatte sogar ein Ziel, ich wollte durchkommen. Frühs um 5 aufstehen anhänger mit Motorrad holen und losfahren... aufregung steigt...
Das Endurogelände haben wir dann relativ schnell gefunden, erstmal mitten ins fahrerlager reingefahren und die Lage gecheckt. Die Blicke der anderen waren nicht zu übersehen... was wiln der mit der alten gurke Gurke hier... Die anderen Mopeds waren gefühlt Bj 2010 bis 2012. Na ja erstmal starnummer holen verzichtserklärung unterschreiben, dann mopped abladen und ab zur technichen abnahme. Der alte schaut sich meie DR an wackelt an den Rädern... die Radlager vorne wackeln aber ganz schön, na ja kein Wunder bei dem alten teil... dan meinte er noch das seien noch ordentliche Motorräder und malt mir ein Kringel über die Startnummer... ufff überstanden, ich dachte schon er lässt mich nicht mitfahren.
Dann war noch kurz zeit sich die Strecke anzuschauen, zumindest den Anfang, Die insel der Ersten Enscheidung. Meterhohe Betonröhren und Reifen, sandige Hänge, Riesige Kanten, umgedrehte Kontainer... Was mache ich hier eigentlich?? Keine Zeit zum Nachdenken, schnell anziehen und Motor warmfahren. Die Hitze war jetzt schon fast unerträglich, hoffentlich regnet es noch.
Dann geht es zum Start, probiert mit den anderen Fahrern zu quatschen, irgendwie hab ich das gefühl ignoriert und als irgend ein Depp abgestempelt zu werden. 30 Sekunden... Das Herz rast... 5 sekunden... Dann gehts los ... Bei den ersten hindernissen kann ich mit den anderen ganz gut mithalten... hab mich doch nicht ganz falsch eingeschätzt... Die anderen fahren sich mit ihren
KTM auch fest ... Ha die kochen auch nur mit wasser... Die Aufregung legt sich, jetzt gillt es ruhig zu bleiben und den Kopf eizuschalten, schlieslich will ich nur ankommen.
An der ersten großen kante angekommen erstmal anhalten und mal runter schauen... verdammt ist das hoch... dann hore ich nur noch, komm schmeis das teil runter, nee ich bin ja zum fahren hier. Also rauf auf den bock gas auf.... kloonng macht die Gabel, aber ich bin am stück unten angekommen

Die zweite kante war dann etwa doppelt so hoch, hab ich aber auch überlebt... ausserhalb vom Rennen würde ich meiner DR sowas nie antun. Das beste an dieser Art von Rennen ist das man nie ein Hinderniss ein zweites mal befahren muss, das eine mal wird es schon gehen habe ich mir immer gedacht.
So ging es dann immer weiter erstmal schauen, am besten jemand anders kurz zugucken dann hinterher. Eigentlich ganz gut vorwärts gekommen. Dann kam mein Killer, die No help zone aus nebeneinander liegenden Traktorreifen. Sah erstmal eifach aus, reingefahren und die karre gleich zwischen den Reifen versenkt. Also wieder rausziehen, habt ihr eure DR schon mal eine kniehohe Kante einfach hochgehoben, und ich meine beide räder gleichzeitig, anders ging es da eifach nicht. Nach etwa 10 Versuchen habe ich es endlich hingekriegt, und war komplett k.o. ich hätte mich am liebsten neben die Strecke gelegt. Dann ging es etwa 20 meter über die Reifen, da habe ich die karre mehr geschoben als gefahren, weil ich angst hatte dass ich wieder dazwischen komme. Die anderen die um mich rum waren haben sich zwar auch schwer getan, aber irgendwie konnten sie die moppeds viel leichter hochheben und rausziehen. Am ende waren die Reifen noch höher gestapelt und es gab nur noch eine Spur. Als ich endlich vorne war habe ich mich erfolgreich da festgefahren... Wir haben dann die DR zu dritt oder zu viert befreit und schon konnte es weiter gehen. Aber zu meiner Verteidigung, ich habe keinen gesehen der es dor alleine drüber geschafft hat.
Nach weiteren steinfeldern, und Steilhängen musste ich eine Pause machen ich konnte nicht mehr. Nach 5 min machte ich mich wiedr los, kurz danach kam der erste kontrollpunkt ... von 5!!! Die Motivation Sank wieder, wenn es so weiter geht komme ich niemals an, aber erstmal durchbeißen...
An einem Steilhang mit einer Tiefen Rille (jetzt weiss ich warum Telegabeln wie bei der DR mit den Verlängerungen nach unten sch.... sind, man kann in Rillen wunderbar damit einrasten) habe ich mich festgefahren und die DR abgewürgt. Da keine Helfer da waren karre runter ziehen und nochmal probieren. Anfahren ging aber nicht, wider abgewürgt... Kurzer blick nach hinten, verdammt kette runter, und kein werkzeug dabei. Erstmal alle die vorbei fahren nach einem Radschlüssel fragen, nach 10 min hatte ich einen. Rad locker geschraubt, hää kette lässt sich ja gar nicht bewegen. Die hat es doppelt gefaltet zwischen ritzel und Schwinge reingezogen, alle rütteln und ziehen half nichts. Dann haben sich zuschauer um mich versammelt, und es waren auch welche dabei die mir geholfen haben. Nach etwa noch einer halben stunde zu dritt rütteln ziehen und hebeln konnten wir die Kette tatsächlich befreien und es konnte weiter gehen!!!
Das Große Feld war nun an mir vorbei gezogen und man traf nur selten auf fahrer, Die meisten Hindernisse musste ich nun allein schaffen was nochmal ordentlich an den Kräften zerrte. Steinige Steilhänge, Kieselsteinweg, Sprung über den Froschteich, schlammlöcher (trotz der Hitze) sind an mir vorbei gezogen. Kontrollpunkt 2, 3, und 4 waren irgendwann auch erreicht. Jetzt ging wirklich gar nichts mehr, ich hab mich nur noch am Lenker festgehalten und am gas gedreht. Die anderen sahen aber nicht besser aus. Jetzt waren Die Blicke der anderen Fahrer ganz anders. Am öftesten kam glaube ich der Spruch ...Du bist aber nicht mit der DR bis hierher gekommen...
Etwa 20 Min nach dem 4 KP kam eine Fiese Passage aus mannsgroßen Felsen wo es auch noch bergauf ging, mal wieder als no help Zone. Andere Fahrer die mir helfen könnten waren nicht zu sehen also müsste ich es alleine schaffen. Ich habe mir das angeschaut und mir gedacht für mich ist hier schluss, wenn ich das probiere und mein Motorrad da hoch schleppe erlebe ich den heutigen abend nicht mehr... ich war komplett fertig. Hab mich erstmal hingesetzt und Luft geschnappt. Da kammen ein paar Leute mit den ich ins gespräch kam. Der eine Erzählte er sei ein Fahrer und schon im Ziel angekommen, das ist die Letzte schwierige Stelle und bis zum Ziel ist es nicht mehr weit. Er hilft mir auch da hoch, als fahrer darf er das ja. Also Zähne zusammenbeißen und durch.
Danach kam bald der 5 KP, der leider nicht mehr bestzt war. Also kurz ausgeruht und weiter richtung Ziel. Die Stellen die Sonst ein Kinderspiel wären waren nun zur Tortur geworden Ständig umfallen, das motorrad wieder aufheben und es nochmal versuchen, immer das Ziel vor Augen. Kurz vor schluss habe ich nich noch ein paar mal verfahren, wil das Absperrband hier und da gefehlt hat.
Und da war es ... Das Ziel!!! Natürlich mit einem Fetten Zielhinderniss aus nebeneinander stehenden Traktorreifen. Für mich (und für die meisten anderen) unüberwindbar. Schnell haben sich ein paar fahrer gefunden die meine DR drüber gehoben haben, die letzten paar betonröhren und ich hatte es geschafft!!!
Es gab viele Gratulationen obwohl ich der letzte war der das Ziel erreicht hat! Und Das Verdiente Bier habe ich auch gekriegt (Siehe Beitrag vorher)

Ich war echt Froh doch nicht aufgegeben zu haben. Wäre mir die Kette nicht rausgefallen hätte ich es vielleicht sogar in den 3 Stunden die vorgegeben waren geschafft.
Verluste an der DR: Hinten Beide Blinker (hätte ich mir auch vorher denken können), Auspuff etwas deformiert, Krümmer hat nun etwas weniger Durchlass, In den Tank passt etwas weniger Sprit als vorher, krummer Schalthebel und bestimmt 1000 Kratzer. Bilder kommen noch wenn ich mal dazu komme.
Jetz habe ich aber einen Roman geschrieben
Ich hatte eine Helmkamera dran, die ist aber beizeiten abgefallen, deswegen nicht so viel mitgefilmt. Es gibt erstmal die Rohfassung des ersten Videos, vermittelt die Atmosphäre vom Start ganz gut finde ich.
Hier der Link, das mit dem Einbinden kann ich nicht...
http://www.youtube.com/watch?v=2kPzhARVPTk