Reifenempfehlungen Marokko

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Marc

Beitrag von Marc »

Hallo zusammen,

Im Oktober geht es für drei Wochen nach Marokko :D

So langsam fange ich an, mich mit den entsprechenden Vorbereitungen zu beschäftigen. Dabei stosse ich auf folgendes Problem:

- Reifengrösse (HR) für dir DR 120/90-18 oder 120/80-18
- den Michelin Dessert gibt es aber nur in 140er Größe

Wer hat Erfahrungen mit Wüstentouren und welchen Reifen könnt Ihr für eine Marokkotour empfehlen?

Wichtig hierbei sind ein gesunder Kompromiss aus Laufleistung und Stabilität (Durchstichfestigkeit). Ich möchte nicht jeden Tag flicken müssen.

Geplant sind Strecken auf Asphalt (40%), Stein und Schotter (50%) und Sand (10%).

Danke !

Gruß Marc
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Ingo
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Beitrag von Ingo »

Hallo Marc

In diesem Fall empfehle ich Dir den Pirelli MT21 als 130er.

Lies mal diese Seite auf meiner HP.

Oder diese Seite auf Martins HP (ich denke, er würde das gleiche empfehlen ;) )
Günther

Beitrag von Günther »

Hallo,
ich kann Ingo nur zustimmen, der MT21 ist ein sehr guter Kompromiss und vorne ist der MT21 im Sand spitze. Auch die Lebensdauer auf Asphalt (und die Haftung bei Nässe) ist gut, was bei Anreise auf eigenen Rädern wichtig ist. Der Nachteil ist dass er etwas empfindlich auf Dornen ist. Enweder Schläuche mitnehmen, oder ausprobieren ob das Flickzeug (Lösungmittel) auch mit den verwendeten Schläuche passt. Ich hatte schon das Problem, dass sie Flicken absolut nicht halten wollten, aber über das Reifenflicken in der Wüste bei hohen Aussentemperaturen kann man einen eigenen Thread beginnen.
Viel Spass in Marokko (da möchte ich auch mal wieder hin)

Günther
Marc

Beitrag von Marc »

Hallo,

den MT21 fahren wir derzeit auch als Allround Reifen auf unseren DR´s und sind sehr zufrieden damit.

Gerade wegen der Empfindlichkeit des VR hatte ich auf andere brauchbare Reifen gehofft. Zur Überlegung stehen auch noch Dessert für Vorne und hinten den MT21 zu montieren.

Ersatzschläuche werden wir aber auf jeden Fall mitnehemen.

Was den Tank betrifft, denke und hoffe ich, dass wir mit den 16-Liter Acerbis Tanks zurecht kommen werden/müssen.

Danke und Gruß
Marc
RFVCplus
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Beitrag von RFVCplus »

Hallo!

Michelin T63:
Hinten sehr gut (Lebensdauer, auch bei Straßenanteil und normaler Fahrweise) schaufelt sehr gut, ist auch mit Montierhebeln+Felgenschoneren gut von Hand wechselbar, keine Plattfüsse bisher, lautes gewöhnungsbedürftiges Abrollgeräusch, auch auf Strasse gute Kurvenlage (drftet spät und sehr kontrolliert!), keine Stollenausbrüche ...selber gefahren auf DR600 in Europa/Tunesien (Sand/Schotter/Straße) und Bekannte auf 600Tenere, NX650 Dominator...ein empfehlenswerter Reifen

aber:
es gibt nach meiner Erfahrung nach keinen schönen passenden strassenzugelassenen Vorderreifen im Michelin Segment : T61 (Europa, DR600) und T63 vorne habe auch im neuzustand zwar viel Negativprofil aber nur sehr flache Stollen. ...Im Gelände eher schwach (T61, DR600)..auf Strasse allerdings top

und der Dessert:
Vorne ein extrem heftiges Profil...kann man damit auch mal auf (nasser) strasse ne gefahrbremsung machen???...nie getraut zu kaufen...

und hinten:
soll ja sagenumwogen sein (Laufleistung/durchschalghärte)...aber kann man so einen Reifen mit Montierhebeln halbwegs vernünfzitg im falle eines Falles wechseln??...nie getraut zu kaufen...zu teuer

Conti TKC 80
...die BMW-fraktion schwört auf diesen Reifen...meine Erfahrungen sehen etwas anders aus:
vorne:
Neigt zum schlagartigen blockieren bei gefahrbremsungen...mieses kurvenverhalten, da Querschnittskontur sehr eckig (Stollenreihe an den Reifenflanken nicht "schräg" sondern annähernd auch parallel zur Fahrbahn..sozusagen ähnlich wie die mittleren Stollen...hatte auf ausgedehnter Alpentour (Autobahn, Straßenpässe, Schotterpässe) vor Allem auf Strasse immer ungutes gefühl und braucht so 3tkm um mich an die Grenzbereiche ranzutasten/mit der pelle anzufreunden (90/90-21, DR 600 auf 1.85er Felge)....gelände unauffällig...aber nie wieder!!
hinten:
unauffällig auf Strasse, gute Laufleistung...im direkten vergleich auf DR 600 gefiel mir der T63 im gelände besser...TKC80 allgemein mit relativ wenig negativ Negativprofil...
bekannter hat die TKCs dieses Frühjahr auf ner African Twin in Tunesien drauf gehabt...keine Plattfüsse und auch nicht so ein Gejammer, wie bei mir....

Metzeler:
Karoo
hinten: Im Gelände wie T63, gut, aber auf Strasse mit echter Nässeschwäche (Rutschig ohne Ende...) Gelände gefahren im Brandenburger Sand auf XR650L...Freund fährt ihn seit eh und je auf DR650se..auch vorne und jammert allerdings nicht so....
vorne:
nie gefahren...bei Freund mit DR650 scheint mir dass die Stollenhöhe zu niedrig/harmlos...er klagt im Brandenburger Sand nicht...scheint fahrbar..

vielleicht ist im Metzeler-Programm der Griff in die strassenzugelassne crossigere Ecke für Vorderreifen (z.B. MCE Unicross) erfolgversprechend...sehen jedenfalls deutlich zorniger aus...habe allerdings keine Erfahrung....

Mein Reifen der Wahl:
Nach ewigen Testen kauf ich keinen anderen mehr!!!!
MT21:
allgemein:
Top strasseneigenschaften (super schräglagen-Alpenpässe fressen, gutmütiges Grenzbereichsverhalten), keine Nässeschwäche, haltbarkeit auf strasse normal..und auch für eine gemäßigte (unter 120km/h) Anfahrt über 1tkm geeignet...ist aber kein Wunderkind...normaler, günstiger preis, sehr gut mit Handmontiereisen+Felgenschonern wechselbar,
Nachteil (nicht DR350-relevant): nur als R-Reifen erhältlich (alle oben auch als S-Reifen)

vorne:
neigt irgendwann beim extremen Anbremsen auf Strasse auch zum Blockieren...aber sehr breiter/gut zu kontrollierender grenzbereich...kündigt dies durch "rubbelnde"walkende Stollen an...wenn man sich mal an ein blockierendes Vorderrad rantasten will ist das der Reifen der wahl/zum "gefahrlosen" lernen...
schön viel negativprofil, hohe stollen...bessere geländeeigenschaften als T61..und auf strasse fast ebenbürtig..top Kurvenverhalten auf strasse/Nässe...Mittelstollen neigen auch nur eher gering zur Sägezahnprofilausbildung beim Strasseneinsatz (i.GGsatz zu reinen Crossfräsen)....gefahren über 8tkm in Libyen auf XR650L und auch sonst hier in B-Stadt und dem umgebenden Offroad-Umland... In Libyen ein plattfuß wg Akaziendorn vorn..thats it..ansonsten Alpenstrassen und Schotterpässe fetzen mit der XR und auch DR350 (wo sich die eigenschaften auch spiegeln)

hinten:
top auf Strasse/Kurven/Nässe...im Gelände(Schotter, Sand/Wüste) wie T63...absolut o.K....wechselbar mit Montiereisen...
...aber die Haltbarkeit ist teilweise nicht ganz unkritisch: will sagen: wer den Reifen auf Alpenschotterpässen mit Felsstufen auf ner XR650 (140/80-18) rannnimmt, der kann ihn auch nach 1tkm richten (Stollenkanten rund, teilweise Stollen ausgerissen..natürlich alles noch fahrbar)......
da man in den Nordafrikanischen Gefilden von einer lebensverneinenden Fahrweise als völliger Selbstfahrer (ohne LKW, Pick Up als Rückfallposition) eher absehen sollte und ja eh ein wenig aufs material guckt/schont kann man mit einem Reifen auber auch bequem 8tkm (1/3-1/2 offroad-Anteil) auf ner XR650 in Libyen fahren...ohne Panne....bei der DR350 (120er) hatte ich seinerzeit bei ner Alpentour (Anreise 1tkm, Alpenpässe, Schotterpässe) keine Probleme mit der Haltbarkeit....wenn man in Afrika nen pic up hat und die sache sportlich-ambitioniert sieht, wirft man eben noch ne Reservepelle drauf....

Interessant ist vielleicht auch, für den Fall, dass man sich ein gepäcksystem selbststrickt und vielleicht zur Verstärkung Streben unter den Kotflügel/im Heckbereich einzieht, dass der 140er MT21 etwas schmäler als z.B. der Metzeler Karoo ausfällt...beim Karoo schrappte es bei meiner XR an dieversen Stellen i.GGs. zum Mt21...keine Ahnung wie sih hier der augenscheinliche Ballon von Desert äußern würde....
(bei der XR sind solche verstärkungen unabdingbar....keine Ahnung/Erfahrung, ob bei der DR350 dies notwendig/relevant ist...)

MT21...mein Reifen der Wahl eben...

Alle Erfahrungen sind ohne Reifenhalter gemacht und auch bei normal-Luftdruck (ca 1,8bar) erfahren worden....die im Sand gefahrenen 600er/650er hatten eigentlich immer ausreichend Power....wenn man bei der DR350 (mit Gepäck???) den Druck wegen mangelnden Durchzug/Power im Tiefsand absenken muss, ist vielleicht die Durchsschlagsfestigkeit noch ein weiterer Aspekt... (...wähle den dessert?!)

Im Brandenburger Tagebau (der durchaus mit den Weichsandfeldern in Libyen/Tunesien vergleichbar ist !!) zeigt sich allerdings, dass eine unbeladene DR350 völlig ausreichend ist.......aber da gibt es auch keine 20-100m hohe Dünen mit ggebenfalls nur eingeschränkten Anlaufmöglichkeiten....da hat sich die 650erXR einfach bewährt...

Hoffe der Sache gedient zu haben...

zu den Ficken/Schläuchen: Hinten nehmen wir immer einen / Mopped mit, vorne nur einen/2 Moppeds...hatten aber auch noch nie großartig probleme mit Plattfüssen.....
/bei 3 Afrika-Reisen nur besagter akaziendorn vorne...und auch die Mitfahrer hatten keine......obwohl das Dnjpr-gespann hatte den ein oder andern platten in Libyen...alle flickbar...../
.... oder gar schlecht klebenden Flicken......(wobei ich letztens nen Schlauchstück auf ne durchgewetzte Passatgummifußmatte kleben/kaltvulkanisieren wollte und dies absolut nicht klappte...........also ein echt interessanter Aspekt, den es zu berücksichtigen gilt....daheim mal nen Flicken auf den heilen schlauch kleben und gucken obs hält.....werd ich mir in mein to-do-Liste tippern!!! Sehr gut!)

Und dann viel Spass!!

Gruß
plus
(.....der seine Tunesienkurztrip für dieses Jahr schon hinter sich hat...)

ps: nimm eine billiges ebay Reserve GPS (100e) mit !! Die Dinger sind anfällig

psps: 43lTank gefällig?? dann kontakten rfvcplus@hotmail.com

pspsps: sorry für meine grottige Rechtschreib/tatstaturschwäche....nur der Gehalt zählt....
hornferkel

Beitrag von hornferkel »

Hi,

Na, das war ja mal erschöpfende Antwort :)
Allerdings fehlt mir noch eine Einschätzung über den Stonemaster, den hatten wir nämlich bei unserer letzten Tour in Tunesien drauf, und überlegen auch noch, ob der auch für Mali/Mauretanien jetzt taugt, sind uns aber eben auch noch nicht so ganz schlüssig.

Gruss Kathrin
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