nockenwellenlager

Zubehör, Kleidung, alles rund um die DR. Technische Probleme bitte im Support-Forum posten.
Günther

Beitrag von Günther »

Das Problem bei Wälzlagern im Zylinderkopf wird nicht das Öl sein, denn ein Wälzlager kommt mit wesentlich weniger Öl aus als ein Gleitlager, und wenn das Öl knapp wird gehen vor Wälzlagern bestimmt die Nocken kaputt. Aber das Problem ist die Baugrösse, auf die Nockenwelle müsste noch ein Innenring, da der Wellenzapfen so nicht direkt als Lauffläche zu gebrauchen ist. Der Platz erscheint mir schon für Gleitlager knapp. Hat jemand schon mal diesen Umbau ausprobiert? Würde mich sehr interressiern. Ein andere Idee ist den Zylinderkopf oben an der Dichtfläche um 2/10 mm abzufräsen und dann die Lagerstellen nachzubearbeiten. Die Kipphebelgeometrie wird dadurch noch nicht stark verändert. Ich habe ein paar gebrauchte Köpfe, die allen Probleme mit der Nockenwellenlagerung haben, und ich habe auch eine einfache Fräsmaschine, und ich würde gerne mal wieder einen Instandsetzen.

Grüsse

Günther
Benutzeravatar
Ingo
Gründungsmitglied
Beiträge: 2006
Registriert: 17.05.2004 14:17
Wohnort: bei Stuttgart
Kontaktdaten:

Beitrag von Ingo »

Hallo Günther
Ich stimme Dir 100% zu ;-)
Damit wären wir wieder bei meiner ersten Aussage:
das Problem ist der Bauraum und die Schmierung (also nicht die Schmierung der Wälzlager, sondern die Aufrechterhaltung des Ölkreislaufs im Zyl.Kopf)
...ich will ja nicht neunmalklug erscheinen :) aaaaber es ist wohl schon so, daß, wenn überhaupt eine Verwendung von "Lagern" in Frage kommt, dann Gleitlager....was anderes hat man mir bei allen Instandsetzern bei denen ich nachgefragt habe, auch gesagt (sofern sie nicht sowieso gleich vom Aufschweißen gesprochen haben) nebenbei ist es alles nicht so ganz billig. Das war z.B. auch daran zu merken, daß absolut keiner eine Vorraussage über die Kosten machen wollte ("...das müsste ich erstmal angucken") Ist ja auch verständlich....

Zum Thema aufschweißen:
Ich kenne ein paar Orte weiter auch eine Werkstatt die schweißt sämtliche Motor- und Getriebegehäuse - die machen das wirklich top, als ob es gar kein Problem wäre, aber das kostet halt auch bissele was. ...allerdings: Günther, wenn Du die anschließende spanende Bearbeitung selber erledigen kannst, dann wäre das evtl. noch wirtschaftlich!? :think:
Günther

Beitrag von Günther »

Hallo Ingo,
die spanende Bearbeitung könnte ich eventuell selbst machen. Man könnte sich ja eine einfache Vorrichtung bauen, um das gut zu machen. Außerdem müßte ich mir noch die passenden Reibahlen besorgen d22 und d18,5mm (was für ein blödes Maß). Das Problem beim Aufschweißen ist, das das aufgeschweißte Material meist ein bischen porös ist, und bei weitem nicht die gute Laufeigenschaften der Paarung gehärteter Stahl/Alu besitzt, d.h. Verschleiß wird nach dieser Reparatur schneller einsetzen. Meiner Meinung nach ist die beste Lösung das Einsetzen von Lagerschalen, nur weiss ich nicht wo ich die herbekommen soll. Die zweitbeste Lösung erscheint mir das Abfräsen der Dichtfläche und Nacharbeiten der Bohrungen. Diese Reparatur geht aber nur einmal und ausserdem dürfen die Lagerstellen nur wenig beschädigt sein. Den Ölkreislauf muss man ja nicht verändern, ich würde in die Lagerschalen die gleichen Ölbohrungen einarbeiten wie original. Wo hast du denn den Tip mit den Halbschalen her?
Grüsse
Günther
Benutzeravatar
Ingo
Gründungsmitglied
Beiträge: 2006
Registriert: 17.05.2004 14:17
Wohnort: bei Stuttgart
Kontaktdaten:

Beitrag von Ingo »

Ja, das wäre natürlich genial, wenn man's selbst bohren kann. Müßtest halt das Gehäuse sauber ausrichten.
Reibahlen d22 und d18,5mm ist wirklich ein blödes Maß - bin leider gerade Langzeit-Krank, sonst könnte ich mal in der Firma gucken, was wir da haben...
Aus welcher Ecke in D kommst Du denn ?

Also der Gehäuseschweißspezialist meinte, er könne da ein ein Material aufschweißen, das bessere Gleiteigenschaften hat, als das Originalgehäuse - klingt obercool, kann ich mir auch einigermaßen vorstellen, aber wie gut das dann tatsächlich funktioniert...? :think:
Jedenfalls verlangen die Jungs halt auch ca. 70-80EUR pro stunde...

...den Tip mit den Halbschalen hab ich von einem Kollegen in meiner Firma (aus der Motorenbauabteilung-Pkw) Aber die haben da natürlich alle Möglichkeiten und können die Schalen vermutlich anfertigen, so wie's die Instandsetzer auch machen.....
Selber anfertigen ist aber zuhause nicht so leicht :(

Ich hab z.B. mal hier angerufen und mich erkundigt (ist aber schon über 1 jahr her...)
Die bieten die Lösung mit den Gleitlagerschalen auch an: klick (schau mal unter Kurbelwelleninstandsetzung...da ist auch Nockenwellenlagerung instandsetzen dabei)
Ich hab mich nur grundsätzlich mal erkundigt....was es genau kostet, muß am halt Objekt geklärt werden....
Aber evtl. können die einen Tipp zur Herstellung der Gleitlagerschalen geben..
satandieratten

Beitrag von satandieratten »

Mahlzeit

Ich hab bei meiner dr nach nem schiken lager schaden (die nokenlaufflächen waren noch heile ) den kopf im zusamengebauten zustand (lange durchgehende schrauben auf dem bohrwerk in unserer firma außgerichtet und aufgerieben
aschlißend die nokenwellenzapfen sauber übergedreht (nur so viel wie eben nötig)
die nokenwelle dann neun Gasnitrieren lassen und passende lager aus rotguss
(viel besser als aluminium Alu ist nämlich nicht wirklich ein lagerwerkstoff
zumindest nicht das alu wo der Zylinderkopf raus ist) (rotguss frist auch nicht mit stahl) die ich dann alls komplete lagerbüchsen eingepast habe( presspasung im zylinderkopf)
Anschließend hab ich noch die schmiernuten in die lager geschlifen mit nem einhandschleifer ist ein bischen umständlich zu montieren mit den kompleten büchsen geht aber schon. Läuft auch schon seit 2800 km hab bei 800 km
mal nach geschaut sah aus wie neu .

Rollenlager jeglicher art werden nicht so lange halten wie eine gescheite gleitlagerung die läüft nämlich vom anlauf abgesehen wenn sie richtig funktioniert
Fast Verschleißfrei weil sich die beiden metall flächen nicht berühren sondern auf einem öl polstergleiten.

MFG
Dirk
Benutzeravatar
Ingo
Gründungsmitglied
Beiträge: 2006
Registriert: 17.05.2004 14:17
Wohnort: bei Stuttgart
Kontaktdaten:

Beitrag von Ingo »

@Dirk

Cool - gemessen an dem finanziellen Aufwand den Du (vermutlich) hattest, war das doch 'ne spitzenmäßige Reparatur. :clap:
Wie du schon sagtest, die Originallagerung im Alugußgehäuse ist die primitivste Ausführung einer Gleitlagerung. Da hast Du ja schon eher verbessert als repariert ;)
Günther

Beitrag von Günther »

Hallo Dirk,
jetzt muss ich dich mal ein paar Löcher in den Bauch fragen. Wie hast du denn die Lagerzapfen an der Nockenwelle nachgearbeitet? Überschliffen? oder nur abgedreht? Bisher ging ich davon aus, dass die Nockenwelle auch an den Lagerstellen hart ist. Die Lagerbuchsen hast du mit einer Preßpassung eingebaut. Wie geht das bei Halbschalen? Oder hast du etwas ganz anderes gemacht? Und wie hast du die Halbschalen hergestellt? Welche Wandstärke haben die Lagerschalen? Ich würde mich über ein paar Tips freuen, wollte das ganze schon lange auch mal machen.
@Ingo: Ich wohne 50km nordöstlich von Stuttgart.

Grüsse
Günther
Benutzeravatar
Ingo
Gründungsmitglied
Beiträge: 2006
Registriert: 17.05.2004 14:17
Wohnort: bei Stuttgart
Kontaktdaten:

Beitrag von Ingo »

@Günther: Ich wohne 25km nordwestlich von Stuttgart. :)
satandieratten

Beitrag von satandieratten »

Hi

Allso die nokenwellen Lagerzapfen sind auch hart allerdings ist die Nockenwelle Nitriert das heißt das sie nur bis ca. 5/10 mm tief hart ist ich habee sie zunächst
übergedreht dann nitrieren lasen (hab ich bei ein paar teilen die von unserer firma
da sowiso hin gegangen sind mit gegeben ) und dann auf der drhbank zwischen spitzen noch mal mit ganz feinen schleifpapier übergeschlifen um die oberfläche zu verbessern. die Lagerschalen sind keine Halbschalen sondern komplete büchsen
ist wie ich schon sagte bei der Montage ein Bischen umständlich geht aber und ich hab den zylinderkopf etliche male auseinander gebaut und wieder zusammen und hab die Büchsen nachgeschlifen damit die passung nach den pressen auch noch lief. Die Lagerschalen hab ich gedreht die wandstärke war 1,5 und 2 mm.

MFG
Dirk
Xilef

Beitrag von Xilef »

Ich wohne etwa 35km südöstlich von Stuttgart.
Wenn wir schon dabei sind :D
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Ahrefs [Bot] und 1 Gast