Kopf runter was nun?

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CombatWombat
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Kopf runter was nun?

Beitrag von CombatWombat »

Moin,
Meine DR hat bei ca 29000 km angefangen im warmen Zustand komische Geräusche zu machen.
Hab dann den Krümmer entfernt (Verdammte Schraube am Kopf gerissen so ein Dreck) und den Spanner rausgenommen und wie erwartet war der am Ende (ein Klick noch). Eigentlich hätte ich jetzt nur die Kette getauscht weil der Motor auch gut lief, Ölverbrauch klar aber nicht extrem viel, wie viel genau weiß ich nicht. Naja das fiel flach weil die abgerissene Schraube einfach nicht raus wollte deswegen ist jetzt der Kopf runter.
Gerissene Schraube ist rausgebohrt, das Gewinde dabei natürlich zur hälfte weg also werde ich da einen Einsatz reinsetzen lassen, in den anderen eventuell auch.
Jetzt weiß ich nicht so genau was ansteht, also eine neue Steuerkette und einen Motordichtsatz brauche ich schonmal. Der Kopf muss ja noch zerlegt werden um die Schaftdichtungen zu tauschen, sollte man dann auch direkt die Ventile neu einschleifen lassen? Motor lief gut und Benzin im umgedrehten Kopf läuft auch nur langsam ab. Habe kein Spezialwerkzeug für sowas daher überlege ich den wegzugeben. Für den Gewindeeinsatz muss das sowieso sein.
Noch ein paar kleine fragen:
Welche Dichtmasse nimmt man für den Kopfdeckel? diese normale blaue?
Laut Handbuch benötigt man zusätzlich noch Suzuki Moly Paste, was kann man dafür nehmen?
Spricht irgendwas dagegen die endloskette von Borg Warner und den Dichtsatz von Athena zu nehmen?
Habe ein paar Fotos gemacht, fällt euch daran irgendwas auf oder kann ich die Teile so wieder einbauen? Vom Zylinder habe ich grad kein Foto aber der sollte ja noch gut sein wenn man noch einen Kreuzschliff sehen kann oder sollte man da neu honen?
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CombatWombat
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Re: Kopf runter was nun?

Beitrag von CombatWombat »

Hier noch das vierte Bild
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Leininger Bandit
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Re: Kopf runter was nun?

Beitrag von Leininger Bandit »

Hi Combatwombat,
wenn du jetzt schon den Kopf runter hast und die Ventile sind nicht mehr dicht, dann lass doch die Ventilsitze auch bearbeiten. Du wolltest doch sowieso die Schaftabdichtungen erneuern. Vielleicht ist es ja mit Einschleifen getan und muss nicht nachgefräst werden.
Die Lager der Nockenwelle haben schon ganz schön Laufspuren, aber das würde ich (zumidest für mich) noch so lassen, denn hier was machen wird richtig teuer. Die Kipphebel haben, wenn ich das richtig sehe deutliche Laufspuren und Pitting. Leider hast du kein Bild von der Nockenwelle beigefügt, dass man sich ein komplettes Bild machen kann. Die Kipphebel würde ich erneuern. Von der blauen Dichtungsmasse (zumindest von der, die ich kenne) halte ich nichts. Die wird nach meiner Erfahrung nicht fest und auch nicht dicht, also bleibt gelartig und wird nicht wie Gummi. Rotes Curil (ich glaube, das heißt so) oder ähnliches ist besser.
Dass man den Kreuzschliff noch sieht ist nicht ungewöhnlich. Wichtig ist, dass keine Längsriefen vorhanden sind. Verschleiss dürfte man eher am Kolben sehen.
Zu der Kette von Borg Warner kann ich nichts sagen, denke aber, dass die Qualität stimmen sollte. Die Dichtsätze von Athena sind meiner Meinung nach auch okay.
Statt der Suzuki Moly-Paste kann man auch ein anderes gutes Molybdänfett nehmen. Da geht es hauptsächlich beim Zusammenbau darum, dass die Lager beim ersten Starten, wenn noch kein Öldruck vorhanden ist geschützt sind.
Viel Erfolg!
LG,
Michael L.
Leininger Bandit
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Re: Kopf runter was nun?

Beitrag von Leininger Bandit »

Hab eben noch mal in der Garage nachgeschaut. Ich nehme nicht Curil sondern Dirko.
LG,
Michael L.
blechbieger
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Re: Kopf runter was nun?

Beitrag von blechbieger »

Moin,

um selbst eine erste/bessere Einschätzung zu bekommen empfehle ich dir folgendes:

- alle Laufflächen sauber abwischen, Dreckspuren beseitigen, entfetten mit Lappen+Reiniger
- besagte Stellen betrachten und auf ungleichmäßige, partielle oder lokale Unregelmäßigkeiten überprüfen
- Fingerprobe => alle Laufflächen sollten sich gleichmäßig glatt, nicht rau anfühlen. Die Nockenwellenlager in Kopf und Deckel besonders glatt
- Nagelprobe => mit dem Fingernagel über die Laufflächen (längs/quer). Erste Regel: bleibt man irgendwo hängen = schlecht.
Dein Auslasskipphebel sieht auf einem Bild bspw. nach zu wenig Ventilspiel aus.

Dazu gehören auch alle Laufflächen der Nockenwelle, die Ventilenden, die Justierschrauben an den Kipphebeln etc.
Dann kann man/du eher beurteilen wo Arbeit wartet ;)

Anschließend holt man Messwerkzeuge (und Handbuch für Verschleißgrenzen) raus!
Oder sucht jemanden auf der Werkzeuge/Messmittel und dazugehörige Erfahrung hat.

Grundätzlich halte ich die Art und Weise (Form/Farbe) der hier gezeigten Laufspuren aber für normal (für ein paar tausend km).
Achtung Glaskugel: Ich tippe auf zu geringes Auslass-Ventilspiel in Verbindung mit langer Steuerkette und schlappen Laufschienen.

Deine Fotos sind leider nicht so aussagekräftig wie man meint.
Pack besser alles ein und fahr damit zu Jemandem der damit Erfahrung hat.

Kleiner Tipp noch, das Werkstatthandbuch gibt weitere Infos zu Verschleißgrenzen (Steuerkette, Ventile) etc.
Außerdem rate ich zu neuen Spann und Gleitschienen (besonders die Spannschiene wird ganz schön krumm und der Spanner drückt sich ein).
Das bringt alleine einige Raststellen am Spanner.
Gute Erfahrungen habe ICH nur mit Original Suzukiteilen und D.I.D.-Steuerketten gemacht.

Dichtmittel sind mMn. perönliche Vorliebe. Ich habe ebenfalls gute Erfahrungen mit Dirko (HT) und zahlreichen Loctiteprodukten gemacht.
Ich halte aber das WIE (Montage) wichtiger als das WAS (Dichtmasse), gerade bei Ersatzteilen, Vorbereitung und Dicht/Schmiermitteln!

Hoffe das hilft ein wenig.
Gruß blechbieger
CombatWombat
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Re: Kopf runter was nun?

Beitrag von CombatWombat »

Habe jetzt noch ein Bild von der Nockenwelle gemacht. An den Kipphebeln sieht man wo die Nockenwelle läuft, die Flächen sind aber noch sehr glatt man spürt keinen Unterschied zu den Flächen an denen die Nocken nicht laufen. Die Lager von der Nockenwelle fühlen sich auch noch glatt an.
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blechbieger
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Re: Kopf runter was nun?

Beitrag von blechbieger »

Naja,

gibt schlimmere Nockenwellen ;)

Die antriebsseitigen Lagerflächen sehen zumindest so aus als ob sie mal "Dreck" mit durchgezogen haben.
Das NW-Zahnrad sieht auch aus als ob die Steuerkette bleibende Spuren an den Zahnflanken hinterlassen hat.

Ob man das so weiterverwenden, wiederaufbereiten kann oder erneuern sollte?
siehe meine Antwort oben...
CombatWombat
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Re: Kopf runter was nun?

Beitrag von CombatWombat »

Das mit dem Ventilspiel passt, das war zu gering bis ich das dann vor kurzem eingestellt habe. Kurz danach fing es dann an dass man die Steuerkette gehört hat, allerdings nur bei warmem Motor. Wegen dem defekten Gewinde muss der Kopf ja sowieso in eine Werkstatt, da werde ich dann auch die Ventile aus und mit neuen Schaftdichtungen wieder einbauen lassen. Die Ventilsitze werden dabei ja dann auch gecheckt. Ich hatte ja den umgedrehten Kopf mit Benzin gefüllt und das lief wirklich nur sehr langsam durch die geschlossenen Ventile und der Motor lief auch noch gut und springt seit einer Vergaserreinigung auch sehr gut an.
Staubteufelchen
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Re: Kopf runter was nun?

Beitrag von Staubteufelchen »

Dann lass auch die Ventilführungen erneuern.
Beim Zusammenbau dann nur wenig!!!!! Dichtmasse verwenden!

Gruß, Andreas
toqunare
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Re: Kopf runter was nun?

Beitrag von toqunare »

Motor mit Loctite 510 abdichten... dan hast das problem mit den Silicon Würstchien nicht.
Ventile solten eigentlich komplet dicht sein... also gar keinen Benzin durchlassen.
Ansonsten sieht der Kopf noch ganz gut aus... ganz wichtige die Kopfhaube immer mit dem angegebenen Drehmoment anziehen, weil wen du die schrauben zu fest anziehst ist das der schnelle Tod der Gleitlager.

Gruss Thomas
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