Mit der DR350 im Winter ans Nordkapp

"Plauderquatsch mit dem jungen Schimmi und dem netten Onkel"
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kolja
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Re: Mit der DR350 im Winter ans Nordkapp

Beitrag von kolja »

Meine Erfahrungen mit Zweiteilern sind nur für'n Hinterkopf für Nachmacher... :bier: (und beruhen auf mehreren Jahren wiederholter Erfahrung damit bei bis zu -40°C unter beschissendsten Bedingungen)

Ne ganz andere Geschichte techn. Natur die mich letztes Jahr schon geplagt hat - wobei's dabei aber zu warm für Probleme war: Wenn's mal richtig kalt wird, das Öl zu Butter mutiert, die Mechanik kreischt und ein Anlasser es nicht mehr schafft, durch die dicke Pampe zu ziehen, dann wirkt ein Anheizen des Öls durch Benzinkocher unterm Block absolute Wunder. Aber die DR hat nach langer Nacht theor. kaum Öl im Block, weil es eigentlich ins Rahmenreservoir aufsteigen sollte.

Wenn die Soße nu also butterdicke is und vorn - temperaturtechn. teils vom Motor entkoppelt - im Rahmen steht, wie wird die dicke Pampe anfangs soweit erwärmt, daß sie im Motor ihre Schmierfunktion übernimmt? Mich treibt a weng der Gedanke um, daß in extremem Temperaturen der Motor eine Zeitlang keine ausreichende Ölversorgung bekommt - was im worst case dramatische Folgen zeitigen würde.

Hat diesbzgl. irgendwer Ideen? (werd die Frage auch nochmal im Technikbereich anbringen)
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SilkeBig
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Re: Mit der DR350 im Winter ans Nordkapp

Beitrag von SilkeBig »

Mir fällt da echt nur ein: ein Öl nehmen, bei dem das nicht passiert!
Das Putoline 5W40 ist bis -33 Grad Pumpfähig, also keine Butter. Wir hatten morgens nur -24,4 also eh alles "in Öl" :-)
Stefan Hessler von Hessler Motorsport sagte, es dauert bei der kleinen DR ca 45 Sekunden, bis der Kopf auch Öl hat. Und das sollte beim 5W40 auch bis -33 Grad gewährleistet sein.
Du nimnst ja 0W40, wenn ich mich richtig erinnere - das dürfte auch bei -40 pumpfähig bleiben. Erkundige Dich doch da Mal beim Hersteller!
So, jetzt weiter südwärts :-)
Silke
derMarkus
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Re: Mit der DR350 im Winter ans Nordkapp

Beitrag von derMarkus »

Ich denke, der meinte wohl eher 45 ms...
Nach 45 s ohne Ölversorgung wären alle DR´s kurz nach Auslieferung Kernschrott gewesen...
kolja
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Re: Mit der DR350 im Winter ans Nordkapp

Beitrag von kolja »

Jupp - so seh ich das auch. 5s wirklich trockender Kopf und die Bude steht bereits hinterm Abgang (wobei im Normalfall beim Starten immer noch Schmierreste da sein sollten).

Habe im Laufe der Jahre immer die dünnsten Öle genommen, die ich bekommen konnte. 0W30 oder 0W40 existiert zwar, war aber kein Drankommen. Deshalb hatte ich immer 5W40-Varianten. Und bei -35 - -40°C war von all den Motorrädern, die sich quälten, die Africa Twin noch jene, die allen anderen als erstes Starthilfe geben konnte. Aber erst, nachdem ich den Block per Kocher etwas vorgewärmt hatte. Vorher reichte der vom Anlasser erzeugte Schwung schlicht nicht aus (trotz Hawker-Vollbei-Batterie).

Bei der DR verhält sich das ganze aber anders, da das meiste Öl ja in den Rahmen aufsteigen sollte. Und wenn es dort zu dick wird, besteht möglicherweise wirklich die Gefahr von Unterversorgung. Der Rahmen läßt sich in diesem Falle erwärmen per Kocher - aber wesentlich aufwendiger als der Block.

Mir geht's an sich auch nur da drum, zu erfahren, ob meine Vermutung/Sorge in dieser Hinsicht gerechtfertigt ist oder Blödsinn.
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SilkeBig
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Re: Mit der DR350 im Winter ans Nordkapp

Beitrag von SilkeBig »

Unter -33 würde ich keinen Motor, in dem 5W40 steckt, starten! Immer erst vorwärmen.
Ich hab mich dazu lange und mehrmals von Putoline beraten lassen und halte das für fahrlässig, denn was nicht gepumpt werden kann, kann auch nicht schmieren. Und so läuft der Motor zwar warm, aber ohne Öl an den wichtigen Stellen der Affentwin.
Wir hatten ja die knapp -37 während der Fahrt und da war ich mit meiner Öltemperatur von 40 Gead zufrieden. Bei -24 sprang meine Süße auch ohne Zicken an. :-)
Silke
(Bei Regen im Schbeematsch mit Hass auf Norwegens Wetter auf den Lofoten)
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SilkeBig
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Re: Mit der DR350 im Winter ans Nordkapp

Beitrag von SilkeBig »

Hier das Video von den letzten Metern zum Nordkap:
https://www.youtube.com/watch?v=m_gXV0mhfFY
Silke
kolja
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Re: Mit der DR350 im Winter ans Nordkapp

Beitrag von kolja »

In Fjordnähe macht das Fahren auf Spikes leider meist wenig Spaß. Die Temperaturen sind durch die Wassernähe meist hoch, die Straßen schwarz, viel Luftfeuchtigkeit, entgegen den schönen weißen Pisten in den Bergen wird dort hardcore Salz auf die Straße gekippt.

War am Überlegen, dieses Jahr mal über Bergen & Co mit der Fähre zu fahren. Hab's aber gleich wieder abgewählt, nachdem ich sah, daß damit 150km Asphalt verbunden wären. Macht wenig Spaß und geht unnötig ans Material.

Euch noch viel Spaß
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SilkeBig
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Re: Mit der DR350 im Winter ans Nordkapp

Beitrag von SilkeBig »

Norwegische Küste braucht kein Mensch...
Wir hatten noch 275km Schneespaß ab Røros, war zwar voll warm mit 0 Grad, aber immerhin Schnee und Eis statt Matsch und Salz!
Finnland ab Tampere und Schweden (Lappland) waren für mich Highlights, Norwegen hat mir nur in der Finmark richtig gut gefallen.
Leider ist das viel weiter weg als Norwegen :-(
Weiss nicht, was jetzt kommt, Baikalsee? Grönland? Ideen, irgendwer? :-)
Silke
... auf der Heimreise im Auto ab Kiel
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SilkeBig
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Re: Mit der DR350 im Winter ans Nordkapp

Beitrag von SilkeBig »

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Wir sind leider wieder zurück in Deutschland. Moppeds sind schon entsalzt und versteckt im Auto, weil hier ja Spikes so böse illegal und schlimm verboten sind. :-)

https://eisreise.wordpress.com/2017/01/14/heimwaerts/

Am Montag geht's dann heim und ans Auspacken. Wir sind nun "Winter-geil" und ratlos: wohin könnte die nächste Eisreise gehen? Wer hat Ideen? :-)
Silke
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