Einbau einer Reklusekupplung in die DR

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Matthias
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Beitrag von Matthias »

Zum Einbau der Reklusekupplung hatte ich die Rekluse für eine Suzuki DRZ 400 vom Kasimir (hier aus dem Forum) bekommen. An dieser Stelle noch mal besten Dank für die Leihgabe.

Sicher gibt es unzählige Möglichkeiten um die Rekluse (auch von anderen Modellen) in die DR ein zu bauen bzw. für die DR an zu passen.
Hier nun meine Variante mit den Teilen der DRZ.

Die Rekluse-Grundplatte der DRZ passt wie sie ist auf die Nabe der DR. Der Lochkreisdurchmesser der Schrauben passt nur hat die DR M5er Gewinde in der Nabe und die DRZ M6er. Ich habe hier einfach M5er Senkkopfschrauben genommen und um die Größe der Senkung aus zu gleichen, habe ich Zahnscheiben in V-Form verwendet.





Die Rekluse-Druckplatte und die Toppplatte passen ebenfalls von der Größe für den Einbau in der DR. Nur die Mitnehmer der Rekluse-Druckplatte haben eine Breite von 14mm. Die Mitnehmer der DR-Reibscheiben und die dazugehörigen Aussparungen im Kupplungskorb der DR haben aber eine Breite von 16mm.
Hier habe ich auf jeden Mitnehmer ein kleines abgewinkeltes Blech geschraubt, so das ich dadurch eine Breite von 16mm bekam.





Als das alles passte, war der nächste Schritt die Einstellung des Spaltmaßes.
Die Rekluse-Kupplung braucht für ihre Funktion ein bestimmtes Spiel (im Ruhezustand) zwischen den Kupplungsscheiben. Um dieses bei solch einem Umbau einzustellen gibt es etliche Möglichkeiten. Wie zum Beispiel beim Einbau einer Rekluse in einem dafür bestimmten Modell durch die Verwendung von unterschiedlich starken Stahlscheiben oder das Unterlegen bzw. weglassen von Unterlegscheiben bei der Befestigung der Grundplatte auf der Nabe. Sollte es beim Einbau in ein nicht dafür vorgesehenes Modell nicht ausreichen, so kann man z.B. hier auch die Reklusedruckplatte und/oder die Nabe etwas abdrehen um auf das erforderlich Maß zu kommen.
Auf jeden Fall soll das Maß (Bauhöhe) aller eingebauten Stahl und Reibscheiben plus das von Rekluse vorgeschrieben Spiel gleich dem Abstand zwischen der Druckflächen der Nabe und der Druckplatte sein. Alles klar? ;)
Um überhaupt erst mal die Funktion der Rekluse ohne größeren Aufwand testen zu können, hatte ich mich dafür entschieden, erst einmal eine Stahlscheibe weg zu lassen. Dadurch konnte ich das erforderliche Maß durch das Unterlegen von Scheiben beim Einbau der Grundblatte einstellen.

Nachdem auch das Spaltmaß passte, ging es an den Einbau in das Motorgehäuse. Da die Druckplatte der Rekluse schon einiges an zusätzlicher Bauhöhe bringt, reichte der Platz im Gehäuse leider nicht aus.
Rekluse verbaut hier eine einige mm starke Kupplungsdeckedichtung, um so mehr Platz zu bekommen. Diese Deckel sind aber meist nur kleine Deckel, die nur die Kupplung abdecken. Bei der DR gibt es solch einen Deckel leider nicht sondern nur einen einteiligen Kupplungsdeckel. Und es wäre zu aufwändig, solch eine Dichtung bzw. einen Zwischenring für die DR zu bauen, da der Ölkreislauf vollkommen in den Kupplungsdeckel integriert ist. Somit war die Möglichkeit zum beibehalten der Kupplungsbetätigung von außen und der Verwendung einer äußeren Einstellfeder nicht möglich.

Also hatte ich mich entschlossen, den kompletten Mechanismus aus dem Deckel zu bauen und die nicht mehr benötigte Lagerung der Welle und die Stege zu entfernen. Dadurch reichte dann der Platz für die Rekluse.



Die Öffnung für die Betätigungswelle der Kupplung habe ich mit einem Gummistopfen verschlossen. Dieser besitzt mittig eine Bohrung und wird mit einer durchgehenden Schraube und zwei großen Scheiben dicht verpresst.



Fortsetzung folgt. ;)
Wir sollten viel mehr nachdenken....
und das vorher.
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René
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Beitrag von René »

Ich kann nur immer wieder meinen respekt für aussprechen :respekt:
Gruß René :)

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Fahrzeuge in meinem Besitz:
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Mckoob
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Beitrag von Mckoob »

:respekt: :thumbup: :good:
Gruss
Carsten
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angeltom2
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Beitrag von angeltom2 »

Hallo!
Bin beeindruckt von deinen Ausführungen. So beeindruckt, daß ich das auch versuchen will. Aber!!
Als bekennender Crosser will ich die Möglichkeit der Kupplungsbetätigung unbedingt beibehalten. ( Perch adjuster ) Wenn es mal aus einer sandigen, engen Ecke geht, ist es schon von Vorteil, wenn ich den Motor ohne Kraftschluss schon mal auf Drehzahl bringen kann.
Meine Frage: Wieviel Millimeter müßte die Dichtung dick sein um den Deckel draufzubringen und den Ausrückmechanismus drin zulassen? Ich möchte quasi einen "Adapter" fräsen.

Ach ja , hat noch jemand eine Rekluse für eine DRZ und will sie veräußern?

mfG
Tom
Matthias
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Beitrag von Matthias »

Zitat (angeltom2 @ Sonntag, 25.Januar 2009, 13:18 Uhr)BOX_SELECT   BOX_EXPANDCODEBOX_DIV_END--> Meine Frage: Wieviel Millimeter müßte die Dichtung dick sein um den Deckel draufzubringen und den Ausrückmechanismus drin zulassen? Ich möchte quasi einen "Adapter" fräsen.
Das kann ich dir leider nicht genau sagen, denn das hängt einmal von den verwendeten Teilen und zum anderen von der Art des Umbaus (die Variante von Johannes oder ein der Beiden von mir) ab. Da sich ja nach Vorgehensweise immer ein anderes Maß ergeben wird.
Bei mir wären es bestimmst ca. 10 mm. Aber das kann man nur genau ausmessen, wenn mach die passenden Teile vor sich hat.

Wir haben hier ja auch schon über diesen Punkt gesprochen und es war ja auch ursprünglich mein Bestreben die Betätigung von außen zu erhalten.
Aber es war mir dann zu aufwendig.

Folgende Dinge musst du halt auch bedenken:
- Ist die Zahnstange des Kupplungsausdrückers (wobei der bei der DR ja eigentlich zieht) lang genug?
- Du wirst auch noch eine Scheibe für die Zentrierung des Kupplungsausdrückers in der Druckplatte brauchen.
- Am Kupplungsdeckel muss der Anschlag für die Schaltwelle verlängert werden.
- Die am Kupplungsdeckel angeschraubte Ölleitung muss geändert werden.
- Die im Kupplungsdeckel befindliche Schmierung der Kurbelwelle (Stutzen mit Dichtring) muss verlängert werden.
- Du brauchst einen Abstandhalter für die Federführung der Kickstarters.
- Ist die Kickstarterwelle überhaupt lang genug und läuft der Dichtring im Kupplungsdeckel noch auf der Dichtfläche der Kickstarterwelle?
- Du brauchst auf jeden Fall auch längere Passhülsen.
- Die Ölkanäle vom Gehäuse zum Kupplungsdeckel müssen in deinem Zwischenring vorhanden sein und gleichfalls musst du auf die Funktion der Ölsperrkugel achten.
- Eine geringfügige Menge mehr an Motorenöl ist dann sicher auch angebracht.
- Bremshebel, Motorschutz, Fußraste usw.?

Bist du denn schon mal ein Motorrad mit Rekluse gefahren? An deiner Stelle würde ich erst mal eine Testfahrt mit einem solchen Motorrad machen, um selbst zu sehen, ob dir der Kupplungshebel überhaupt was bringt. Du darfst nicht denken, dass die Funktionsweise des Kupplungshebels mit dem eine normalen Kupplung zu vergleiche ist.
Schau noch mal hier.

Machbar ist es sicher :joman: und ich drücke dir die Daumen. Du kannst uns ja mal auf dem aktuellen Stand halten und wenn du Fragen haben solltest, kannst du dich jeder Zeit melden. ;)
Wir sollten viel mehr nachdenken....
und das vorher.
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